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09.
März 2022

Mitteilungen des Bürgermeisters am 09.03.2022

Liebe Eppertshäuserinnen und Eppertshäuser,
herzlichen Dank an alle Beteiligten des Eppertshäuser Hilfstransports. Neben den Hilfsgütern können wir 5.000€ für den Transport spenden!
Ich habe immer noch Freudentränen in den Augen, wenn ich sehe, was wir gemeinsam binnen weniger Stunden organisiert und umgesetzt haben.
Am Dienstagmittag, dem 01. März hat mich der Inhaber der Firma Fruchthandel Weber gefragt, ob wir einen Hilfstransport mitorganisieren möchten. Zuvor hatte Volker Weber mit seinem Nachbarn, Michael Hauser (Inhaber der Firma Rhein-Main Frachtkontor), abgestimmt, mit zwei LKWs in die Ukraine zu fahren.
Am Mittwoch, dem 02. März hatte ich im Namen der Gemeinde Eppertshausen einen Aufruf gestartet und die Presse entsprechend informiert. Nach den Bildern der Sammlung des KSV Urberach haben wir den Abgabeort sofort in die Bürgerhalle verlegt.

Einige Helferinnen und Helfer haben sich sofort bereit erklärt, beim Sortieren und Packen zu helfen.
Am vergangenen Donnerstag und Freitag wurden viele nützliche Gegenstände für die Ukraine abgegeben.
Liebe Eppertshäuserinnen und Eppertshäuser, liebe Einwohnerinnen und Einwohner aus unseren Nachbargemeinden, ich bin sprachlos und stolz auf diese gigantische Solidarität. Viele von Ihnen sind in die Apotheke gegangen und haben Schmerzmittel, Verbandsmaterial und Erste Hilfe Ausstattung gekauft. Andere sind in die Verbrauchermärkte gefahren und haben für 50 €, 100 € oder 150 € Lebensmittel, Konserven, Windeln, Hygieneartikel, Babynahrung, Taschenlampen, Batterien und vieles mehr gekauft und zu uns gebracht.
Am Donnerstagabend haben Kameraden unserer Einsatzabteilung der Feuerwehr Eppertshausen in Ober-Ramstadt rund sechs Tonnen Hilfsmittel bei Uwe Henge abgeholt. Diese wurde am Freitag ab 07:15 Uhr von den Beschäftigten unseres Bauhofes in den LKW eingeladen.
Super waren natürlich auch die spontanen Hilfsangeboten von Einwohnerinnen und Einwohnern, die eigentlich nur etwas abgeben wollten und dann zwei oder drei Stunden beim Sortieren geholfen haben.

Die beiden Organisatoren Volker Weber und Michael Hauser haben gesagt, dass alle Hilfemittel mitgenommen werden.
So sind es nun sieben Sattelauflieger mit insgesamt 150 Tonnen Hilfsgüter; die am Freitag in Richtung der ungarisch-ukrainischen Grenze gefahren wurden. Von dort aus werden die Gegenstände mit kleinen Fahrzeugen in der Ukraine verteilt.
Die Selbstkosten für Treibstoff und Maut betragen pro Fahrzeug 1.800-2.000 €.
Mein persönliches Ziel war es, dass wir zumindest für den Eppertshäuser Hilfstransport diese Kosten übernehmen können.
Besten Dank an die Eppertshäuser Firmen Avant Techno Deutschland und Umweltdienst Müller, die jeweils 1.000 € spenden und somit diesen Wunsch erfüllen.
Absolut überrascht wurde ich von Carolin Horn, Inhaberin der Firma AVO Büroservice, die 2.400 € spendete. Mit den abgegebenen Kleinspenden in Höhe von 285 € sind 4.685 € eingegangen, die die Gemeinde Eppertshausen noch auf 5.000€ auffüllt!

So wurden aus Eppertshausen 2 1/2 Sattelauflieger finanziert.

Über beide Tage verteilt waren 25 Beschäfigte des Bauhofes und des Rathauses und weitere 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, sowie die Mitglieder der Einsatzabteilung aktiv.
Pünktlich am Freitag um 13.00 Uhr war ein kompletter LKW mit 20 Tonnen Hilfsmittel beladen und die restlichen Gegenstände wurde auf den zweiten LKW verladen.
Weitere 20 Kisten medizinische Hilfsgüter konnten wir dem DRK Eppertshausen übergeben. Am Montag fahren wir noch mehrere zehntausend Einmalhandschuhe, die uns von einer Firma aus Rodgau zur Verfügung gestellt wurden, direkt zum DRK Kreisverband Dieburg.
Am Sonntag konnten 5 LKWs an der ungarisch-ukrainischen Grenzen entladen werden. Diese sind noch am Sonntag und Montag in ukrainische Städte gefahren worden.
Zwei Fahrzeuge durften mit 40 Tonnen Hilfsgüter sogar in die Darmstädter Partnerstadt Uschhorod/Uzhhorod in die Ukraine fahren und wurde dort entladen.
Die Fahrer sind alle am Dienstag, dem 08. März wohlbehalten zurückgekehrt. Über den Organisator Herrn Hauser habe ich einige Bilder aus der Stadt Kyjv mit unseren Hilfsgütern bei der Übergabe an bedürftige Personen erhalten.
Ich möchte mich von ganzem Herzen bei ALLEN für diese tolle Leistung bedanken.
Was Einer nicht schafft – schaffen Viele!!!!

Mietwohnungen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gesucht

Vorrangig sollen die Ukrainerinnen und Ukrainer in Privatwohnungen untergebracht werden. Noch ist unklar, wie lange die Personen in Eppertshausen bleiben werden. Die ersten Personen werden bereits diese Wochen in Eppertshausen ankommen.

Ansprechpartner: Lutz Murmann 3009-40 oder l.murmann@eppertshausen.de und Armin Ouaajoura 3009-41 oder a.ouaajoura@eppertshausen.de

11. März wird „Nationaler Gedenktag für die Opfer von Terrorismus“
Am 11. März wird ein Tag der Erinnerung, des Mitgefühls, aber auch der Mahnung sein, mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen. Aufgrund dieses Gedenktages werden am Rathaus die Fahnen gehisst.

Die Geschichte von Eppertshausen

In den Jahren 1825–32
wurde die baufällige Kirche abgerissen und die heutige Kirche nach den Plänen
des Landesbaudirektors Georg Moller von Darmstadt im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Das Bauwerk stellt sich uns in ausgewogenen Formen dar, aus denen die gelungenen Maße von vollendeter Harmonie sprechen. Es steht unter Denkmalschutz. Neubürger finden schnell Anschluss an diese lebendige und sehr aktive Pfarrgemeinde. Die großherzogliche Regierung bemühte sich, die wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern. Die ersten Töpfer kamen in das Dorf. Die Töpferei nahm ihren Aufschwung. Die Straßen zwischen den Ortschaften wurden gebaut. Die Bauern wurden frei. Durch die Industrialisierung fanden immer mehr Bewohner Arbeit und Brot in den Fabriken. Der Strom der Auswanderer versiegte allmählich. Nachdem die Mark Babenhausen in Eppertshausen in den Jahren 1886/88 eine zweite Markziegelhütte errichtet hatte, ließ die Familie von Groschlag durch Thomas Enners aus Dieburg im Oberwald eine Ziegelhütte mit Hofgut errichten. Heute ist diese Ziegelhütte, die „Thomashütte“ ein beliebtes Ausflugsziel und eine bekannte Speisegaststätte.

Im Jahr 1895

öffnete der Bau der Eisenbahn den Ort der neuen Zeit. Viele Pendler fuhren in die Fabriken der Nachbarstädte. Sie brachten den modernen Zeitgeist in das Dorf. Nach dem 1. Weltkrieg entstand die erste Fabrik, eine Schamottefabrik, in Eppertshausen.

Im Jahr 1925
hielt der elektrische Strom Einzug in Eppertshausen und verdrängte das Gas.

Im Jahr 1930
wurde die Wasserleitung verlegt. Die Herstellung von Lederwaren kam zu voller Blüte. Den 2. Weltkrieg überstand der Ort ohne Zerstörungen. Die Gefallenen des Krieges haben aber tiefe Wunden hinterlassen. Doch zum Klagen blieb keine Zeit. Neue Schwierigkeiten mussten gemeistert werden.


(Töpfer bei der Arbeit, links Geselle Martin Müller und rechts Meister Johann Valentin Müller I. um 1930)

(Beide Bilder stammen aus der Chronik von Eppertshausen)

Bleiben Sie gesund!
Ihr
Carsten Helfmann
-Bürgermeister-