27.
Oktober 2020

Eppertshaiser Kerbspruch 2020

Eppertshaiser Kerbspruch 2020

 von Jens Murmann

 Eppertshausen, den 3.Oktober 2020

 

Seid gegrüßt ihr liebe Leit

Ein Jahr ist rum es ist soweit

Der Sommer längst zu Ende geht

Die Kirchweih heut am Himmel steht.

 

Vor kurzem sah es noch so aus

Als fiele heut die Kerbred aus

Doch darauf wollt ich nicht verzichte

Dies Jahr für euch den Spruch zu dichte.

 

Wie kam es das so`n junger Bub

Die Leiter nuff macht mit nem Krug

Und es nicht treibt bis an die Spitze

Sondern zu bringen ein paar Witze

Ich kann nix mache, es liegt mir im Blut

Was meint ihr, woher ich hab den Hut

Hat Schabernack im Ort vollbracht

Die Leut ham sich bald krumm gelacht

 

Was würd ich alles dafür geben

Dass er mich sieht beim Kerbspruch reden

Doch eines weiß ich sicherlich

Dass er die Hand hält über mich.

 

Ich will auch ned mehr Wort verlieren

Schließlich wollt ihr euch amüsieren

Das soll euch heut verwehrt nicht bleiben

Doch Namen wird ich Großteils meiden.

 

Bin stolz wie noch was, glaub man merkts

Ich trag ihn vor mit ganz viel Herz.

Drum halt ich seinen Platz in Ehren

Will euch en scheene Spruch bescheren.

 

Schulausflug

 Die Kinder aus der Grundschulklasse

Haben sich´s ned nehme lasse

Am Projekttag zum Besuch

Die Polizeistation gebucht

Um zu Wisse was dann kimmt

Wenn man sich ned gut benimmt.

 

Beamte stehen in voller Montur

Vor der Tür und warten nur

Auf die Mädche und die Bube

Die da wollen in die Stube

Doch schon das junge Alter zeigt

Die Eppertsaiser Pünktlichkeit.

 

Der Polizist zur Tat dann Schritt

Sogleich nahm er die Kinder mit

Die ganz Bagage lauscht jedem Ton

Dem Chef der Polizeistation

 

Doch als die Kinder wurden schneller

Ging der Wachmann in den Keller

Und sperrte alle gut und liebe

Hinter schwedische Gardinen.

 

Der Wachmann lacht, „ihr Kinderlein,

Das solls mit meinem Spaß auch sein

Habt nix verbrochen, ihr müsst ned sitze

Bleibt alle ruhig ich mach nur Witze“.

 

Doch nach des ersten Riegels *klack*

Bricht ihm doch glatt der Schlüssel ab.

Ganz hektisch hippt er dann da rum´

Unser Kinder sind ned dumm

Ham gleich gemerkt das was ned stimmt

Und zwar das sie gefangen sind.

 

Sofort kamen ein paar Kollegen

Die wolltens Tor da weg bewegen

Da half ned mal die große Scher

Es musst kommen unser Feuerwehr.

 

Die waren sogleich auch zur Stelle

Und brachen auf die Eisenzelle.

Sie brachten auch dann die Kinder noch Heim

Und ließen die Polizei mit der Rechnung allein.

 

Drum ging die Dibboier Beamtentruppe

Nach Eppertshausen um zu gucke

Wie sie denn kommen an viel Geld

Für Schlüssel und Tor, was auch was hält.

So kam es, also wurde bald

Die Hauptstraße zum Knöllchenwald.

 

Keksdebakel

 Der Parre zum Geburtstag kam

Doch niemand seine Plätzchen nahm

Die Tür verschlossen, der Denkweg lang,

Er stoppt die Kekse in den Posteingang.

 

Es Geburtstagskind zur Messe ging

Und er sogleich die Frau abfing

Ob der Gruß sie auch erreichte

Doch leider kam nur diese Beichte

 

„Oh jerrim na die warn von ihne?

Ich wagt es nicht mich zu bediene

Vergiften dacht ich wollt mich aaner

Geschmisse heb ich se in Mülleimer“

 

Röper völlig außer sich

Er sagt der Frau grad ins Gesicht

Geht sie nicht Heim zum Plätzchen essen

So wars des mit der Abendmesse.

 

Stachelschwein

 Jeden Dienstag in der Halle

Treffen sich die Turner alle

Um zu trainieren, wie jeder weiß

Da tropft schon manchmal Blut und Schweiß.

Drum gibt’s für Leber und die Milz

Zur Belohnung Schmucker Pils.

 

Doch einer der verschmät den Schoppe

Muss moie uff der Erwet kloppe

Drum macht er Heim auf seim Gefährt

Der Rest der Jungs des Bier schon leert.

Doch plötzlich klingt mit schrillem Ton

In unserm Kreis mein Telefon.

 

Es war der, der als erster ging

Jetzt aufgelöst am Hörer hing.

„Hört mir zu ihr letzten Vier

Und stellt mal besser ab des Bier

Ich bieg grad in den Ruppels ein

Da steht vor mir ein Stachelschwein

 

Die Polizei glaubt mir kein Wort

Ich komm ned aus´em Nachbarort.

Doch dann fiel es mir wieder ein

Die Zelle noch kaputt wird sein“.

 

Es Stachelschwein sieht da nur Tanne,

Des hat ned viel von der Savanne.

So wenig Sand wie da liegt rum

Sorgt das schon für Verwunderung.

 

Am nächsten Tag stellte sich raus

Es kannte sich im Ort gut aus

Und sagte uns noch grad beim gehen

Machts gut auf nimmer Wiedersehn.

 

 

Ein unglücklicher Volltreffer

In unserm Ort gibt’s viele Vereine

Sowohl große als auch kleine

Der OWK wurd Hundert Jahr

Die häm gefeiert des ist Klar.

Die Feste laufen, der Vorstand steht

Ob des bei annern auch so geht?

 

Im Januar war es soweit

Es Mitternachtstunier stand bereit

Die Spieler treten gegen den Ball

Manche mit Gefühl, manche mit Drall.

Und manche ja so ist es halt

Nehmen koi Rücksicht auf Jung und alt.

 

Aan Spitzenspiel kimmt nach em annern

So doll lief alles des war der Hammer

Doch ein Spieler, ich sag ned wer,

Wollt zeigen was sein Fuß gibt her

Der Blick uffs Tor jetzt kommt die Sühne

Er schoss den Ball Richtung Tribüne.

 

Er flog und flog schneller als des Licht

Und traf den Parre im Gesicht.

Der Schock war groß, die Menge still

Ob der wohl nochmal uffstehn will?

Doch Röper unser Veteran

Den wirft sowas ned aus der Bahn

 

Der Schütze sofort angerannt

Entschuldigt sich fürn Fehlversand

Es war zum Glück nur halb so wild

Doch ewig bleibt ihm im Kopf des Bild.

Und wiedermal hat der Geweihte

Den Schutzengel auf seiner Seite.

 

Fahrradtour

Im Juno da war subber Wetter

Bier hieß unser Lebensretter.

Da ham mer ned lang rumgesotze

Sind glei mim Rädche losgeschosse.

 

Vom Rotkäppche durchs Feindesland

Bis Dibborsch an de Feldesrand.

Im Schlossgarten dann angelange

War die Trupp schon ned mehr zamme

So kam es das zur Abendstund

Noch zwei Gestalten warn Gesund.

 

Was macht man dann in so ner Lage

Man prüft in Kneipen Zapfanlagen.

Nach drei Stunden wurd es zu viel

Man änderte das Reiseziel

Zurück zur Heimat sollt es gehen

Wir hatten auch genug gesehen.

 

Beim TÜV in Dibborsch wars soweit,

Ich waas es noch als wärs grad heit,

Leicht angespannt und doch mit ruh

Fuhren wir auf die Auffahrt zu

Mein Kumpel hinter mir dann schreit

„Kannst fahrn, kimmt kaaner weit und breit“

 

Gesagt getan mein Blick war stur

Doch von dem annern keine Spur.

Uf einmal tu ich nix mehr höre

Nur noch leise en gestöhne

 

Ich stieg also vom Rädche ab

Und dem Geräusch glei nach gedappt

Um dann zu sehen, dass Er blieb stecke

Kopfüber in der Dornenhecke.

 

Hab ihn natürlich raus gezerrt

Damit er mit mir weiter fährt

Doch als ich ihn da sah so stehn

Blieb uns nur eins, wir mussten gehen.

 

Wie konnte sowas nur geschehn

Es ist recht einfach zu verstehn

Er wollt mich warnen vor der Gefahr

Falls uns ein Auto kommt zu nah

Und dann im Eifer des Gefechts

Guckt er nach links und lenkt nach rechts.

 

Hört zu ihr lieben Kinderlein

Lasst euch das eine Lehre sein

Kurze schnelle Blicke machen

Sonst habt auch ihr nix mehr zu lachen.

 

 

Stromausfall

 Seit letztem Jahr läuft die Kampange

Glasfaser fürs ganze Lande

Guckt man in die Vorgärt nei

Stehen da Schilder „Wir sind dabei“

Und das zeigt den Arbeitern

Das man sie hier hat recht gern.

 

Geblendet von der Zuneigung

Bohrt man Richtung Hauptleitung

Und so kam es kurzer Hand

Das im Ort der Strom verschwand.

 

Die Leute stürmten uff die Gasse

So richtig konnt des keiner fasse

Telefon und Internet

Alles war auf ein Schlag weg

Da gabs paar Leit mit trockner Kehle

Von dene will ich euch erzähle.

 

Die Bürger aus der Bahnhofsstraß

Machten sich daraus en Spaß

Gingen hoch zum Persio

Zu Toni und Iganzio.

 

Die einzig Frage die sich stellt

Wie lang die Kühlanlage hält.

Es gab nur ein Weg das zu testen

Man musste sich mit Bier dort mässten.

 

So floß es runter in den Darm

War schneller leer als das es wurd warm

Und dazu gabs wie auf Ibiza

Vom Holzofen ne leckre Pizza.

 

 

Spitzname

 Im Ort kommt es schon einmal vor

Das einer steigt zu Himmel empor

Und wird von Petrus nei gebeten

Um dort in Ruhe weiter zu leben.

 

Hier unten gibt es einen Mann

Der spendet Trost da wo er kann.

Lädt man ihn ein zu sich nachhaus

Dann kommt er auch zum Leichenschmaus.

 

Er geht also mit ruhigem Schritt

Grad so schnell wie sein Hund hält mit

Nach dem er brav mit alle Leut

Beredet hat die News von heut

Auf eine zu, ihr kennt sie sicher

Sie heißt nämlich Helene Fischer.

 

Das erste Treffen war es nicht

Es fehlt der Schweiß in dem Gesicht

Sie blieb ganz cool trotz Konkurrenz

Im Angesicht der Prominenz.

 

So sprachen sie und nach ner Weile

Hat er Sie an der kurzen Leine

„Mein liebes Kind es fällt mir schwer

s`zu glauben wenn ich dein Rufnamen hör,

Helene ist zwar auch gelung

Doch gibt’s dafür koi Abkürzung?“

 

Da lacht sie nur und sagte fröhlich

„Mein Freunde dene ging es ähnlich

Und nannten mich, Sie glaubens eh nie,

Doch kurzer Hand ganz einfach Leni“.

 

Röper strahlt übers Gesicht

So glücklich war er lange nicht

Voll Stolz und dankbar für sein tauf

Blickt er sogleich aufs Tierchen drauf

So hat der Hund selbst aus der Gosse

Noch prominente Artgenosse.

 

 

 

Schlussworte

So das solls für heute sein

Es war des Kerbspruchs letzter Reim.

Ihr, die ihr gehört jed Wort

Wisst jetzt Bescheid was war im Ort

Und hebt gesehen die neue Truppe

Die hinter mir stehen in ihrer Kerbkutte

Drum merkt euch lieber die Gesichter

Denn offiziell bleibts die Woch nicht mehr.

 

Kerb in Coronaedition

Nur Gottesdienst und em Vadder sein Thron

Des muss man erstmal sacke lasse

Denn nüchtern konnt ich des ned fasse.

Doch habens Beste draus gemacht

Bis hier die Messe schee verbracht

Denn Kerb ist nicht nur Sauferei

Es geht uns um die Kirchenweih.

 

Auch wenn dies Jahr war für die Fieß

Es nächste wird lang ned so mies

Doch heut ist meine letzte Tat

Zu geben euch en guten Rat

 

Hoffnung allein und Zuversicht

Muss man mal sagen, die reichen nicht

Drum gebt beim feiern heute acht

Das ihr nichts Ungestümes macht.

 

Ich steig jetzt ab von meiner Leiter

Ihr da unne feiert weiter

Mit Abstand des ist jedem klar

Dann sehn wir uns im nächsten Jahr.

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