Eppertshaiser Kerbspruch 2020
von Jens Murmann
Eppertshausen, den 3.Oktober 2020
Seid gegrüßt ihr liebe Leit
Ein Jahr ist rum es ist soweit
Der Sommer längst zu Ende geht
Die Kirchweih heut am Himmel steht.
Vor kurzem sah es noch so aus
Als fiele heut die Kerbred aus
Doch darauf wollt ich nicht verzichte
Dies Jahr für euch den Spruch zu dichte.
Wie kam es das so`n junger Bub
Die Leiter nuff macht mit nem Krug
Und es nicht treibt bis an die Spitze
Sondern zu bringen ein paar Witze
Ich kann nix mache, es liegt mir im Blut
Was meint ihr, woher ich hab den Hut
Hat Schabernack im Ort vollbracht
Die Leut ham sich bald krumm gelacht
Was würd ich alles dafür geben
Dass er mich sieht beim Kerbspruch reden
Doch eines weiß ich sicherlich
Dass er die Hand hält über mich.
Ich will auch ned mehr Wort verlieren
Schließlich wollt ihr euch amüsieren
Das soll euch heut verwehrt nicht bleiben
Doch Namen wird ich Großteils meiden.
Bin stolz wie noch was, glaub man merkts
Ich trag ihn vor mit ganz viel Herz.
Drum halt ich seinen Platz in Ehren
Will euch en scheene Spruch bescheren.
Schulausflug
Die Kinder aus der Grundschulklasse
Haben sich´s ned nehme lasse
Am Projekttag zum Besuch
Die Polizeistation gebucht
Um zu Wisse was dann kimmt
Wenn man sich ned gut benimmt.
Beamte stehen in voller Montur
Vor der Tür und warten nur
Auf die Mädche und die Bube
Die da wollen in die Stube
Doch schon das junge Alter zeigt
Die Eppertsaiser Pünktlichkeit.
Der Polizist zur Tat dann Schritt
Sogleich nahm er die Kinder mit
Die ganz Bagage lauscht jedem Ton
Dem Chef der Polizeistation
Doch als die Kinder wurden schneller
Ging der Wachmann in den Keller
Und sperrte alle gut und liebe
Hinter schwedische Gardinen.
Der Wachmann lacht, „ihr Kinderlein,
Das solls mit meinem Spaß auch sein
Habt nix verbrochen, ihr müsst ned sitze
Bleibt alle ruhig ich mach nur Witze“.
Doch nach des ersten Riegels *klack*
Bricht ihm doch glatt der Schlüssel ab.
Ganz hektisch hippt er dann da rum´
Unser Kinder sind ned dumm
Ham gleich gemerkt das was ned stimmt
Und zwar das sie gefangen sind.
Sofort kamen ein paar Kollegen
Die wolltens Tor da weg bewegen
Da half ned mal die große Scher
Es musst kommen unser Feuerwehr.
Die waren sogleich auch zur Stelle
Und brachen auf die Eisenzelle.
Sie brachten auch dann die Kinder noch Heim
Und ließen die Polizei mit der Rechnung allein.
Drum ging die Dibboier Beamtentruppe
Nach Eppertshausen um zu gucke
Wie sie denn kommen an viel Geld
Für Schlüssel und Tor, was auch was hält.
So kam es, also wurde bald
Die Hauptstraße zum Knöllchenwald.
Keksdebakel
Der Parre zum Geburtstag kam
Doch niemand seine Plätzchen nahm
Die Tür verschlossen, der Denkweg lang,
Er stoppt die Kekse in den Posteingang.
Es Geburtstagskind zur Messe ging
Und er sogleich die Frau abfing
Ob der Gruß sie auch erreichte
Doch leider kam nur diese Beichte
„Oh jerrim na die warn von ihne?
Ich wagt es nicht mich zu bediene
Vergiften dacht ich wollt mich aaner
Geschmisse heb ich se in Mülleimer“
Röper völlig außer sich
Er sagt der Frau grad ins Gesicht
Geht sie nicht Heim zum Plätzchen essen
So wars des mit der Abendmesse.
Stachelschwein
Jeden Dienstag in der Halle
Treffen sich die Turner alle
Um zu trainieren, wie jeder weiß
Da tropft schon manchmal Blut und Schweiß.
Drum gibt’s für Leber und die Milz
Zur Belohnung Schmucker Pils.
Doch einer der verschmät den Schoppe
Muss moie uff der Erwet kloppe
Drum macht er Heim auf seim Gefährt
Der Rest der Jungs des Bier schon leert.
Doch plötzlich klingt mit schrillem Ton
In unserm Kreis mein Telefon.
Es war der, der als erster ging
Jetzt aufgelöst am Hörer hing.
„Hört mir zu ihr letzten Vier
Und stellt mal besser ab des Bier
Ich bieg grad in den Ruppels ein
Da steht vor mir ein Stachelschwein
Die Polizei glaubt mir kein Wort
Ich komm ned aus´em Nachbarort.
Doch dann fiel es mir wieder ein
Die Zelle noch kaputt wird sein“.
Es Stachelschwein sieht da nur Tanne,
Des hat ned viel von der Savanne.
So wenig Sand wie da liegt rum
Sorgt das schon für Verwunderung.
Am nächsten Tag stellte sich raus
Es kannte sich im Ort gut aus
Und sagte uns noch grad beim gehen
Machts gut auf nimmer Wiedersehn.
Ein unglücklicher Volltreffer
In unserm Ort gibt’s viele Vereine
Sowohl große als auch kleine
Der OWK wurd Hundert Jahr
Die häm gefeiert des ist Klar.
Die Feste laufen, der Vorstand steht
Ob des bei annern auch so geht?
Im Januar war es soweit
Es Mitternachtstunier stand bereit
Die Spieler treten gegen den Ball
Manche mit Gefühl, manche mit Drall.
Und manche ja so ist es halt
Nehmen koi Rücksicht auf Jung und alt.
Aan Spitzenspiel kimmt nach em annern
So doll lief alles des war der Hammer
Doch ein Spieler, ich sag ned wer,
Wollt zeigen was sein Fuß gibt her
Der Blick uffs Tor jetzt kommt die Sühne
Er schoss den Ball Richtung Tribüne.
Er flog und flog schneller als des Licht
Und traf den Parre im Gesicht.
Der Schock war groß, die Menge still
Ob der wohl nochmal uffstehn will?
Doch Röper unser Veteran
Den wirft sowas ned aus der Bahn
Der Schütze sofort angerannt
Entschuldigt sich fürn Fehlversand
Es war zum Glück nur halb so wild
Doch ewig bleibt ihm im Kopf des Bild.
Und wiedermal hat der Geweihte
Den Schutzengel auf seiner Seite.
Fahrradtour
Im Juno da war subber Wetter
Bier hieß unser Lebensretter.
Da ham mer ned lang rumgesotze
Sind glei mim Rädche losgeschosse.
Vom Rotkäppche durchs Feindesland
Bis Dibborsch an de Feldesrand.
Im Schlossgarten dann angelange
War die Trupp schon ned mehr zamme
So kam es das zur Abendstund
Noch zwei Gestalten warn Gesund.
Was macht man dann in so ner Lage
Man prüft in Kneipen Zapfanlagen.
Nach drei Stunden wurd es zu viel
Man änderte das Reiseziel
Zurück zur Heimat sollt es gehen
Wir hatten auch genug gesehen.
Beim TÜV in Dibborsch wars soweit,
Ich waas es noch als wärs grad heit,
Leicht angespannt und doch mit ruh
Fuhren wir auf die Auffahrt zu
Mein Kumpel hinter mir dann schreit
„Kannst fahrn, kimmt kaaner weit und breit“
Gesagt getan mein Blick war stur
Doch von dem annern keine Spur.
Uf einmal tu ich nix mehr höre
Nur noch leise en gestöhne
Ich stieg also vom Rädche ab
Und dem Geräusch glei nach gedappt
Um dann zu sehen, dass Er blieb stecke
Kopfüber in der Dornenhecke.
Hab ihn natürlich raus gezerrt
Damit er mit mir weiter fährt
Doch als ich ihn da sah so stehn
Blieb uns nur eins, wir mussten gehen.
Wie konnte sowas nur geschehn
Es ist recht einfach zu verstehn
Er wollt mich warnen vor der Gefahr
Falls uns ein Auto kommt zu nah
Und dann im Eifer des Gefechts
Guckt er nach links und lenkt nach rechts.
Hört zu ihr lieben Kinderlein
Lasst euch das eine Lehre sein
Kurze schnelle Blicke machen
Sonst habt auch ihr nix mehr zu lachen.
Stromausfall
Seit letztem Jahr läuft die Kampange
Glasfaser fürs ganze Lande
Guckt man in die Vorgärt nei
Stehen da Schilder „Wir sind dabei“
Und das zeigt den Arbeitern
Das man sie hier hat recht gern.
Geblendet von der Zuneigung
Bohrt man Richtung Hauptleitung
Und so kam es kurzer Hand
Das im Ort der Strom verschwand.
Die Leute stürmten uff die Gasse
So richtig konnt des keiner fasse
Telefon und Internet
Alles war auf ein Schlag weg
Da gabs paar Leit mit trockner Kehle
Von dene will ich euch erzähle.
Die Bürger aus der Bahnhofsstraß
Machten sich daraus en Spaß
Gingen hoch zum Persio
Zu Toni und Iganzio.
Die einzig Frage die sich stellt
Wie lang die Kühlanlage hält.
Es gab nur ein Weg das zu testen
Man musste sich mit Bier dort mässten.
So floß es runter in den Darm
War schneller leer als das es wurd warm
Und dazu gabs wie auf Ibiza
Vom Holzofen ne leckre Pizza.
Spitzname
Im Ort kommt es schon einmal vor
Das einer steigt zu Himmel empor
Und wird von Petrus nei gebeten
Um dort in Ruhe weiter zu leben.
Hier unten gibt es einen Mann
Der spendet Trost da wo er kann.
Lädt man ihn ein zu sich nachhaus
Dann kommt er auch zum Leichenschmaus.
Er geht also mit ruhigem Schritt
Grad so schnell wie sein Hund hält mit
Nach dem er brav mit alle Leut
Beredet hat die News von heut
Auf eine zu, ihr kennt sie sicher
Sie heißt nämlich Helene Fischer.
Das erste Treffen war es nicht
Es fehlt der Schweiß in dem Gesicht
Sie blieb ganz cool trotz Konkurrenz
Im Angesicht der Prominenz.
So sprachen sie und nach ner Weile
Hat er Sie an der kurzen Leine
„Mein liebes Kind es fällt mir schwer
s`zu glauben wenn ich dein Rufnamen hör,
Helene ist zwar auch gelung
Doch gibt’s dafür koi Abkürzung?“
Da lacht sie nur und sagte fröhlich
„Mein Freunde dene ging es ähnlich
Und nannten mich, Sie glaubens eh nie,
Doch kurzer Hand ganz einfach Leni“.
Röper strahlt übers Gesicht
So glücklich war er lange nicht
Voll Stolz und dankbar für sein tauf
Blickt er sogleich aufs Tierchen drauf
So hat der Hund selbst aus der Gosse
Noch prominente Artgenosse.
Schlussworte
So das solls für heute sein
Es war des Kerbspruchs letzter Reim.
Ihr, die ihr gehört jed Wort
Wisst jetzt Bescheid was war im Ort
Und hebt gesehen die neue Truppe
Die hinter mir stehen in ihrer Kerbkutte
Drum merkt euch lieber die Gesichter
Denn offiziell bleibts die Woch nicht mehr.
Kerb in Coronaedition
Nur Gottesdienst und em Vadder sein Thron
Des muss man erstmal sacke lasse
Denn nüchtern konnt ich des ned fasse.
Doch habens Beste draus gemacht
Bis hier die Messe schee verbracht
Denn Kerb ist nicht nur Sauferei
Es geht uns um die Kirchenweih.
Auch wenn dies Jahr war für die Fieß
Es nächste wird lang ned so mies
Doch heut ist meine letzte Tat
Zu geben euch en guten Rat
Hoffnung allein und Zuversicht
Muss man mal sagen, die reichen nicht
Drum gebt beim feiern heute acht
Das ihr nichts Ungestümes macht.
Ich steig jetzt ab von meiner Leiter
Ihr da unne feiert weiter
Mit Abstand des ist jedem klar
Dann sehn wir uns im nächsten Jahr.
Gemeindeverwaltung
Franz-Gruber-Platz 14
64859 Eppertshausen
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16:00 - 18:00 Uhr
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